Leitplanken, Handläufe und Zäune säumen das Gelände. Nur wenn sich der Vogel in seinem Umfeld wohl und sicher fühlt, wird er sich auf Zähmungsversuche konzentrieren können. Markierungen auf dem Boden haben sich als sicherheitsstiftende Vorgaben für den Bewegungsradius bewährt, Endungen werden beim Deklinieren umgelautet.
Man sollte beim Zurückbiegen aber nur stufenweise zu Werke gehen, damit das verformte Teil nicht abbricht. Wenig zielführend ist es, einen noch nicht gezähmten Vogel in die Hand zu nehmen oder mit der Hand seinen Körper zu berühren. Wenn Gabelzinken zusammengebogen sind, kann man sie mit einem Holzlineal auseinander biegen.
Nicht mehr fluchtende Zinken spannt man zwischen Tüchern in den Schraubstock und fixiert ihn. Sobald der Vogel aber unruhig wird, hat es keinen Sinn, weitere Zähmungsversuche zu unternehmen.
Philipp Haverkampf freut sich Anna Grath’s (geb. 1983 in Immenstadt im Allgäu, lebt und arbeitet in Hamburg) zweite Einzelausstellung in der Galerie anzukündigen.
Grath hat eine Vorliebe mit Fundstücken zu arbeiten, die ihrer Aufgabe enthoben, reduziert und umgebogen, ein Wechselspiel der Symbolik und Funktionen eingehen. Zuletzt sind es häufig ordnende und trennende Zeichen oder Objekte, wie z.B. Türen, Zäune, insbesondere an Formen reiche Jugendstilelemente und Gitter gewesen, von denen Grath sich hat inspirieren lassen. Diese Systeme bilden gepaart mit konventionellen Regelwerken das Leitmotiv der Ausstellung.
Anna Grath ist mehrfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Ihre Arbeiten befinden sich in diversen privaten Sammlungen, sowie in der Sammlung der Kunsthalle Hamburg.
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english version
Guard rails, handrails and fences line the site. Only when the bird feels comfortable and safe in its environment, will it be receptive to any attempts of taming.
Floormarkings have proven their worth as safety specifications for the radius of movement. When declined, the endings of words are redirected and the sound shifts.
When bending back however, one should only move step by step toward the work, so that the deformed part does not break off. It is not very effective to take a not yet tamed bird in your hand or to touch its body with your hand. When the forks tines are bent together, you can bend them apart with a wooden ruler. Tines that are no longer aligned are clamped between cloths in the vice and are fixed. However, as soon as the bird becomes restless, there is no point in making further attempts to tame it.
Philipp Haverkampf is pleased to announce Anna Grath’s (born 1983 in Immenstadt im Allgäu, lives and works in Hamburg) second solo exhibition at the gallery.
Grath has a predilection for working with found objects that have been removed from their function, reduced and bent, and enter into an interplay of symbolism and function. Most recently, Grath has often been inspired by signs or objects such as doors, fences, Art Nouveau elements and grids, especially those rich in form, which serve as a means of order and separation. These systems, coupled with conventional rules, form the leitmotif of the exhibition.
Anna Grath has been awarded several prizes and scholarships. Her works can be found in various private collections as well as in the collection of the Kunsthalle Hamburg.