ANNA GRATH | USE SPACE BAR TO BLAST WORMS

About

Anna Grath (*1983 in Immenstadt, Deutschland) studierte Freie Kunst an der HfBK in Hamburg, wo sie lebt und arbeitet. Im Fokus ihrer Arbeiten stehen sowohl formale wie auch funktionale und narrative Qualitäten gängiger Gegenstände und Materialien. Diese werden ihrer eigentlichen Verwendungszwecke enthoben und neu konstruiert. Sie biegt, bricht, wickelt, stretcht, beschneidet, kombiniert, züchtigt, zieht und erzieht das Material. Prinzipien der Reduktion und Effizienz prägen ihre Arbeiten, die oft unter Druck, Verformung und auferlegten Restriktionen zum Leben erwachen. Darüber hinaus werden die Dinge aus der Verantwortung genommen. Sie müssen nicht länger in der Identität Strumpfhose, Notenständer und Luftpolsterfolie verharren, sondern werden stattdessen zu Farbe, Textur und Linie erklärt. Aus diesen Übersetzungen treten unerwartete Dynamiken und Geschichten hervor. Die körperlichen Gegenstände, die all das ausmachen, womit wir uns ständig umgeben, werden dekonstruiert und formalisiert. Befreit von Nutzlast und Funktion, treten übliche Assoziationen in den Hintergrund und machen Platz für potentielle Alternativen von Bedeutung und Sein. 

Graths charakteristische spannungsgeladenen Konstruktionen stehen jeweils im Dialog miteinander: Bauchig nach vorne gewölbte Gitterstäben quetschen eine blaue Daunendecke an die Wand. Fragmentierte elastische Kleidungsstücke, von denen kaum mehr als ihre zusammenhaltenden Nähte verblieben sind, messen sich – rigoros und strafend auf Nägel gespannt – mit anderen, lose hängenden Arbeiten (MAB, SNOOZE). Die über seine ursprüngliche Verwendung als (Sport-)Bekleidung hinaus gewaltsam kastrierten Materialien (GNES, YBILL, IRM), können formal als Zeichnung verstanden werden, als planvolle Anordnung von Linien. Sie können aber auch als Stellvertreter für den menschlichen Körper gelten. So wird die Szenerie, die sich im Ausstellungsraum entfaltet, zur Demonstration einer extremen Anpassung. 

Anna Graths Arbeiten wurden unter anderem in der Sammlung Falckenberg-Deichtorhallen, dem Kunstverein Bremerhaven, der Kunsthalle Wilhelmshaven, dem Kunsthaus Hamburg und der Kunsthalle Recklinghausen gezeigt. Grath wurde mit dem Hiscox-Kunstpreis in Hamburg ausgezeichnet. Sie stand wiederholt auf der Shortlist des Ars Viva Preises und ist Stipendiatin der Neuen Kunst in Hamburg, der Stiftung Kunstfonds Bonn und des Hamburger Arbeitsstipendiums. Werke von Anna Grath wurden von der Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland sowie der Kunsthalle Hamburg erworben. 

Seit Februar 2022 präsentiert Anna Grath eine Werkgruppe in der Ausstellung „something old  something new something desired“ in der Kunsthalle Hamburg. 

Anna Grath (*1983 in Immenstadt, Germany) studied Fine Arts at the HfBK in Hamburg, where she lives and works. Her works focus on formal as well as functional and narrative qualities of common objects and materials, stripped of their familiar purposes and reconstructed. Under her touch, the material bends, breaks and coils; it is trimmed and stretched, chastised and educated. Principles of reduction and efficiency inform her works, which come to life under pressure, deformation and imposed restrictions. Moreover, things are removed from their responsibility, no longer having to remain in their identities as tights, music stands and bubble wrap– instead, they are declared color, texture and line. 

Unexpected dynamics and stories emerge from these translations when the physical objects that entail all that we constantly surround ourselves with are deconstructed and formalized. Freed from payload and function, common associations recede into the background, making way for potential alternatives of meaning and being.

Grath’s signature tension-filled constructions are each in dialogue with one another: belly-to-front lattice bars squeeze a blue down comforter against the wall. Fragmented elastic garments, of which little more than their cohesive seams remain, compete – rigorously and punishingly stretched on nails – with other loosely hanging works (MAB, SNOOZE). Forcibly neutered beyond its original use as (sports) apparel (GNES, YBILL, IRM), the materials can be understood formally as drawing, a planned arrangement of lines. Yet, they can also be seen as a stand-in for the human body, resulting in an exhibition space whose scenery hosts a demonstration of extreme adaptation.

Anna Grath’s works have been shown at the Falckenberg-Deichtorhallen Collection, the Kunstverein Bremerhaven, the Kunsthalle Wilhelmshaven, the Kunsthaus Hamburg, and the Kunsthalle Recklinghausen, among others. Grath was awarded the Hiscox Art Prize in Hamburg. She has repeatedly been shortlisted for the Ars Viva Prize and is a fellow of Neue Kunst in Hamburg, Stiftung Kunstfonds Bonn, and the Hamburg Arbeitsstipendium. Works by Anna Grath have been acquired by the Contemporary Art Collection of the Federal Republic of Germany and Kunsthalle Hamburg.

Since February 2022 Anna Grath presents a group of works in the exhibition “something old something new something desired” at Kunsthalle Hamburg.

Works

News

Publications

Enquiry